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Dein smarter Augenblick

Intelligentes Echtzeit-Leitsystem für höhere Fußgänger-Sicherheit

Die Echtzeit-Erfassung von Bewegungsdaten hilft Personen mit audiovisuellen Einschränkungen dabei, Gefahrensituationen im Straßenverkehr zu vermeiden und ermöglicht jedem anderen, sich in die Lage einer solchen Person hineinzuversetzen.

Name:
Dr. Daniel Cracau

Wohnort:
Berlin

Themen:

  • Fußgänger
  • Unfallvermeidung
  • Inklusion

Die Idee

Die intelligente Erfassung und Verarbeitung von Daten durch ein computergestütztes System macht diese in Echtzeit nutzbar und bietet die Möglichkeit zur theoretisch unbegrenzten Vervielfältigung. Darin liegt der Vorteil zur individuellen Verarbeitung von Daten durch das menschliche Gehirn. Im Bereich Geo- beziehungsweise Mobilitätsdaten kann ein computergestütztes System somit den Aufenthaltsort jedes Objektes in der physischen Realität zu jedem beliebigen Zeitpunkt bestimmen und gleichzeitig seine in der Zukunft liegende Bewegung (unter gewissen Bedingungen) vorhersagen. Bei einer gut gestalteten Mensch-Maschine-Schnittstelle lässt sich damit der wichtige Sehsinn des Menschen ergänzen oder aber, im Falle einer Seh-Beeinträchtigung, ersetzen. Damit können Menschen mit teilweisem oder vollständigem Verlust der Sehkraft unterstützt und ihre Teilnahme am Straßenverkehr als Fußgänger immens verbessert werden. Dies verbessert die Sicherheit aller im Straßenverkehr.

In der konkreten Umsetzung kann man sich einen intelligenten Spazierstock oder ein tragbares Gerät (beispielsweise ein Armband) vorstellen, das in Echtzeit mit den Bewegungsdaten aller am Straßenverkehr teilnehmenden beweglichen Objekte (beispielsweise Fußgänger, Radfahrer, Autos, öffentlicher Personennahverkehr) sowie den Positionsdaten unbeweglicher Dinge (beispielsweise Häuser, Bäume, Bordstein, Ampeln, Straßenschilder) versorgt wird. Damit lässt sich zu jeder Zeit eine digitale Momentaufnahme aus der Ich-Perspektive erstellen. Gleichzeitig lässt sich eine Wahrscheinlichkeitsverteilung über alle möglichen Zustände in der unmittelbaren Zukunft ableiten. Diese kann dazu benutzt werden, den Träger des intelligenten Spazierstockes oder Armbands über einen physischen Impuls davor zu warnen, mit einem anderen beweglichen oder unbeweglichen Objekt zusammenzustoßen. Wenn insbesondere auch andere Teilnehmer des Straßenverkehrs das gleiche System nutzen, kann über eine intelligente zentrale Datenbank oder einen intelligenten dezentralen Datenaustausch der gesamte Bewegungsablauf im System (Stadtviertel, Stadt und so weiter) optimiert werden.

Voraussetzung für das Funktionieren dieses Systems ist die tatsächliche Erfassung aller Positions- und Bewegungsdaten in Echtzeit, die korrekte Verarbeitung der Daten, die Bereitschaft der Nutzer, den Hinweisen des intelligenten Leitsystems zu folgen sowie die Einhaltung datenschutzrechtlicher Vorgaben über die Erhebung, Verarbeitung sowie den Austausch der entsprechenden Mobilitätsdaten. Es wird daher eine Umsetzung empfohlen, die durch die öffentliche Hand zumindest sehr eng begleitet wird.

Die Köpfe dahinter

Dr. Daniel Cracau ist kaufmännischer Leiter und Mitgründer von AlphaLink, einem Luft- und Raumfahrt-Projekt an der Technischen Universität Berlin. Er engagiert sich in vielfältigen innovativen Themen und möchte so die Zukunft Europas aktiv mitgestalten.

Perspektivwechsel zählen für mich zu den wichtigsten Quellen für Inspiration. Sich die Zukunft vorstellen und dabei die Herausforderungen der Gegenwart nicht ignorieren - das war der Schlüssel für die Idee des smarten Leitsystems für alle Fußgänger.

Dr. Daniel Cracau

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